Reiseberichte nach Chronologie

(Fotos in den Berichten)


Europa diagonal

Ronda, Andalusien, Spanien, kurz vor Mitternacht: Ich sitze am Tisch in Betty, Bine liegt hinten in der Koje. Vor 2 Wochen sind wir zu unserem nächsten großen Trip aufgebrochen. Wir, das sind inzwischen drei: Sabine, ich und ...: Sam, unser 3-jähriger Mischling, den wir als Welpen aus der Hundeauffangstation zu uns genommen haben.

 

Unser Plan ist ebenso simpel wir folgerichtig: wir reisen einmal quer durch Europa, vom südlichsten Punkt seines Festlandes (Tarifa, westlich von Gibraltar, Spanien) zu seinem nördlichsten (Nordkap, Norwegen). Neun Monate nehmen wir uns Zeit. Wobei: Sabine wird nur auf Abschnitten dabei sein. Die ersten zwei Monate, dazwischen nochmal 2 Wochen und die letzten sechs Wochen. Den größten Teil der Reise werden Sam und ich also alleine unterwegs sein.

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Wir stellen vor: Betty Blue II

Nachdem wir unsere wunderbare Mathilda vor einigen Jahren verkauft hatten und auf's Land gezogen waren, um uns dort mit Hund und Pferden zu umgeben, war klar, dass sich unsere Reiseaktivitäten ändern würden. Wir würden nicht mehr über Monate oder gar Jahre ferne Kontinente erkunden, sondern uns auf kürzeren Touren dem heimischen Europa widmen.

 

Wir kauften uns einen feinen, kleinen Pickup mit Wohnkabine - und wurden irgendwie nicht warm mit diesem Fahrzeug. Auf Reisen durch Italien und Korsika genossen wir zwar den Komfort einer Achtgang-Automatik und einer elektrisch ausfahrbaren Trittstufe zur Wohnkabine, aber wir vermissten den rauen Charme eines alten Lastwagens, das Mantra-artige nageln eines in die Jahre gekommenen Diesels. Nach nicht einmal 18 Monaten verkauften wir den Pickup wieder. 

 

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Andorra Trail - Unter Geiern

Und schon wieder überquere ich ein Gebirge im Sattel. Diesmal die Pyrenäen. Ich dachte, der Alpenritt im vergangenen Jahr war die ultimative Herausforderung für Pferd und Reiter. Falsch gedacht ...! So ist die Tour beschrieben:

 

"Drei Länder in elf Tagen, 350 km durch Katalonien, Frankreich und Andorra und sagenhafte 13000 Höhenmeter machen diesen Trail zu dem wohl anspruchsvollsten Abenteuer-Trail in Europa. Fernab der Zivilisation zeigen die Helden der Berge täglich, was in ihnen steckt. Vom Mittel- meer aus geht es zunächst in die Albera- Berge. Den Reitern bieten sich einzigartige Ausblicke auf die französische und katalonische Küste, während die Pferde Meter um Meter weiter einen Gebirgskamm erobern. ....

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Mit dem Pferd über die Alpen

Aus dem Kölner Anzeiger vom 15.09.2018:

 

Benroth - Mehr als 260 Kilometer über Wiesen, Steine und Geröll. Neun Pässe in zehn Tagen, dazwischen fast 9000 Höhenmeter. Strapazen vom ersten Licht des Tages bis ins tiefe Dunkel der Nacht. Dazu Regen aus schweren, grauen Wolken, wenige Sonnenstrahlen. Und längst sind auch die letzten Baumwipfel aus dem Blick verschwunden. Urlaub sieht sonst anders aus ...

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Vietnam

Zwei Wochen lang sind wir durch Vietnam gereist. Nur zwei Wochen! So sehr wir unser Leben in der Provinz mit Haus, Hof, Pferde und Hund genießen, so sehr schränkt es unsere Reisebeweglichkeit ein. Um trotzdem so viel wie möglich zu sehen von dem südostasiatischen Land, haben wir uns einen Fahrer/Führer genommen. Oder besser: zwei! Wir erkundeten ein gespaltenes Land.

 

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Im Sattel durch die marokkanische Wüste

10 Tage bin ich zusammen mit 9 weiteren furchtlosen Gesellen/innen auf herrlichen Araber-Hengsten durch Marokko geritten. Die Tour führte uns vorbei an Palmenhainen und Oasen, über weichsandigen Dünen und glühenden Geröllhalden mitten durch die Wüste. In malerischen Berberdörfern trafen wir auf Einheimische, die auf ihren kleinen Eseln unterwegs waren. Es waren sprichwörtlich Begegnungen auf Augenhöhe. 

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Expeditionsmobil "Mathilda" verkauft

"Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe

 Bereit zum Abschied sein und Neubeginne ..." (H.Hesse) 

 

 

Schweren Herzens verkauften wir unsere großartiges Fahrzeug. Es ist im falschen Revier: es gehört auf die Pisten entlegener Kontinente und nicht in eine Halle in der Oberbergischen Provinz. Das Fahrzeug sollte sich den Reisezwecken anpassen, finden wir. Unsere Ziele in den kommenden Jahren liegen vor allem innerhalb Europas, Mathilda ist dafür ungeeignet.

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Der dritte Brief aus Indien

Namaste!

 

Wusstet Ihr, dass das älteste uns bekannte Buch in der indo-germanischen Sprache erstaunliche 5000 Jahre alt ist? Ich nicht! Es heißt Rig Veda und ist kein skandinavischer Krimi, sondern ein indischer Gesundheitsratgeber. In Versform geht's darin um Krankheitsbilder und Heilmethoden. Und - Ihr ahnt es sicherlich schon - das heutige Konzept der Ayurveda-Heilkunde beruft sich auf das Rig Veda.

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Video: Urban India

In Delhi und Mumbai laufen wir Gefahr, vom Kulturschock überrollt zu werden. Den Vereinten Nationen nach sprießen Megastädte in Indien so schnell wie nirgendwo sonst. In den vergangenen beiden Jahrzehnten ist die Anzahl an indischen Städten mit über einer Mio. Einwohnern von 23 auf 41 gewachsen. Zwar lebt mit rund 70 Prozent der Bevölkerung nach wie vor der Großteil auf dem Land. 25 der 100 weltweit am schnellsten wachsenden Metropolen befinden sich dennoch in Indien. China folgt mit acht Städten erst auf Platz zwei …

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Mehr Bilder aus Indien

Hier ein paar neue Bilder aus Indien. Das Land machte es uns wirklich leicht, mit einem Koffer voller Fotos nach Hause zu kommen. Seine intensiven Farben und Formen hielten immer ein Motiv bereit, seine Menschen setzten sich vor der Kamera gerne in Szene. Und ebenso gerne fotografierten sie uns. Viele Male drückten Mütter Sabine ihr Baby in den Arm und schossen von beiden mit ihrem Smartphone ein Bild ....

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Der zweite Brief aus Indien

Namaste!

 

Also, der Mensch ist ja doch ein eher einfach gestricktes Wesen: kaum setzt er sich an einen Strand - vor ihm eine blaue Orgie aus Himmel und Meer, über ihm eine schattenspendende Palme, die sich im tropischen Wind wiegt, hinter ihm eine schmucke Hotelbar, auf der ein Double-Gin-Tonic platzt findet - und schon sieht er Indien im Besonderen und die Welt im Allgemeinen in einem völlig anderen Licht. War da was? Ich kann mich nicht erinnern ...!

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Die ersten Bilder aus Indien

Hier eine erste Auswahl von Bilder aus unserer Indienreise. "Sieht doch alles sehr entspannt und malerisch aus," werdet Ihr zurecht anmerken. Das ist richtig. Aber - wie der aufmerkame Verfolger diese Blogs längst weiss - ich bin immer auf der Suche nach dem Idealbild. Ich kann (und will) keine hässlichen Fotos von hässlichen Dingen machen. Daran muss ich arbeiten. Das ist mein Mount Everest ...


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Der erste Brief aus Indien


Mitte Januar brachen wir zu einer 2-monatigen Reise nach Indien auf. Wir waren noch nie zuvor auf dem Subkontinent. Das Land steht schon seit langer Zeit ganz oben auf unserer Favoriten-Liste. Doch erstmal machte sich Ernüchterung breit. Am 27. Januar schickten wir diese Mail nach Hause:

 

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Auszeichnung, die zweite ...

Im Rahmen des Deutschen Fotobuchpreises verlieh die Jury des Börsenvereins des Deutschen Buchhandelns unserem Buch „AFRIKA – Begegnungen zwischen Kairo und Kapstadt“ das Prädikat „Nominiert 2015“. Nach dem ITB-Buch-Award, bei dem das Buch in der Kategorie „Bildband“ als Sieger hervorging, ist dies die zweite Auszeichnung für unser Werk.


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Reaktionen zum Buch

Auszeichnung: Die Jury der jährlich verliehenen ITB BuchAwards kürte mein Buch »Afrika – Begegnungen zwischen Kairo und Kapstadt« in der Kategorie Bildband zum Sieger. Die Preisverleihung findet auf der weltgrößten Tourismus-Messe ITB in Berlin Anfang März statt und wird von Mary Amiri moderiert.

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Hilfe für die Mütter Afrikas

Heute möchten wir auf eine Hilfsorganisation aufmerksam machen, deren Arbeit wir unterstützen - und wir hoffen, einige von Euch mitziehen zu können: African Medical and Research Foundation (AMREF) ist eine Nichtregierungsorganisation, die das Ziel verfolgt, einen flächendeckenden Basisgesundheitsdienst in Ostafrika mit einheimischen Fachkräften zu ermöglichen. Wir trafen Michael Wollert (er ist seit 2008 im Kuratorium und seit 2010 Mitglied des Vorstands von AMREF Deutschland) in Mosambik und später noch einmal in Südafrika. Während langer Abende unterm afrikanischen Nachthimmel debattierten wir angeregt und leidenschaftlich über Afrika im Allgemeinen und die Arbeit von Hilfsorganisationen im Besonderen.

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Das Buch zur Reise ...

Wie packt man anderthalb Jahre Afrika zwischen die Deckel eines Buches. Wie passen unzählige Erlebnisse und Abenteuer auf 240 Seiten? Keine leichte Aufgabe! Der Bildband „Afrika – Begegnungen zwischen Kairo und Kapstadt“ zeigt Fragmente unserer Reise; Momentaufnahmen, die sich wie ein Puzzle zu einem aufregenden Bild verdichten.

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Video: "Flashbacks ..."

Ein paar filmische Momentaufnahmen: Augenblicke, die im Kopf (und mehr noch im Bauch) ebenso unauslöschlich sind, wie diese Bilder im Netz. Afrika hat eine tiefe Schneise in unser Leben geschlagen. Es hat Glaubenssätze auf den Kopf gestellt. Es hat die Vernunft unserer kleinen Welt untergraben und uns im Gegenzug eine geheimnisvolle, widersprüchliche und lustvolle Gegenwelt aufgetischt. Wir erhaschten nicht mehr als einen flüchtigen Blick auf einen vielgestaltigen Kosmos, der uns schwindelig machte, weil er pausenlos hin und her pendelt zwischen rau und sanft, leidenschaftlich und leidgeprüft, brutal und zärtlich, frustrierend und …: beglückend!

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Zuhause

Eine lange Reise, erst recht wenn sie durch Afrika führt, ist kein Urlaub, kein Spaziergang im Park. Zuhause sind wir genormtes Teilchen einer vertrauten, funktionierenden Ordnung, die wir zwar gelegentlich als einengend empfinden, die uns aber auch Orientierung gibt und Halt. Zuhause, das ist organisiert, sortiert und verlässlich, und es ist gut so. Afrika ist die Gegenwelt zu dieser funktionierenden Ordnung: chaotisch, improvisiert und kunterbunt. In seinem Kosmos treten Gesetzmäßigkeiten außer Kraft, die die Dinge zuhause zusammenzuhalten scheinen. Es ist, als ob in Afrika die Schwerkraft nicht wirkt - und trotzdem treibt nicht alles auseinander. Das Leben dort funktioniert – nur halt nach völlig anderen Regeln und Normen. Diese Beobachtung verwirrte uns anfangs gewaltig, manchmal nervte sie tierisch, irgendwann berührte sie uns und schließlich veränderte sie die Sichtweise auf unsere eigenen Lebenskonzepte. Wer lange reist, ist früher oder später immer unterwegs zu sich selbst. Wer’s nicht tut, verpasst eine Chance.

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Lesotho

Jedes Jahr etwa eine Woche vor Weihnachten ertönt in Südafrika ein landesweiter Gong. Fließbänder werden abgeschaltet, Bürotüren geschlossen, Kantinen dichtgemacht: Das Land taumelt kollektiv in die Ferien. Und wehe dem, der für die nächsten drei Wochen nicht vorgebucht hat ….

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Mosambik

Um nach Mosambik einzureisen, müssen wir den Krüger Nationalpark nicht einmal verlassen. Wie praktisch ist das denn. Eine Schotterpiste zweigt von der Hauptstraße ab Richtung Osten und endet an einem einsamen Grenzposten mit strohbedeckten Zoll- und Einreisegebäuden. Wir kriegen unsere Aus- und Einreisestempel in rekordverdächtigen null-komma-nix und betreten ein Land, das in dieser Region durch keinen Zaun von seinem Nachbar getrennt ist. Der Krügerpark jenseits der Grenze und der Gaza-Park hier auf mosambikanischer Seite bilden durch ihren Zusammenschluss seit 2005 einen der größten, länderübergreifenden Wildparks der Welt, den Great Limpopo Transfrontier Park.

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Zurück in Südafrika

Ach Südafrika! Irgendwie werden wir nicht warm miteinander. Dabei bist Du ein wirklich schönes Land. Hast so viele Gesichter wie wahrscheinlich kaum ein anderes in Afrika: Deine grünen, kühlen Hänge der Drakensberge von KwaZulu-Natal, Deine dornige Halbwüste Karoo, Dein liebliches Weinland rund um Stellenbosch, Dein wildes Urland des Krügerparks, Deine weiten Strände entlang der Garden Route …, und man kann Kapstadt, Dein ganzer Stolz, nicht  unbedingt als die schönste, aber bedenkenlos als die glitzerndste Metropole des Kontinents nennen.

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Video: Kalahari

Die Kalahari-Halbwüste verblüfft. Nicht nur wegen ihrer schieren Größe (sie erstreckt sich von der Nördlichen Kapprovinz in Südafrika durch Namibia und Botswana hindurch bis nach Angola und Sambia hinein über eine Fläche von mehr als 1,2 Mio. km²), sondern mehr noch wegen ihrer reichen Tierwelt – auch außerhalb des Okavango-Deltas, das – wieder verblüffend -Teil der Kalahari ist. In Etosha in Namibia und im Kgalagadi Transfrontier Park in Südafrika gehen wir einmal mehr auf Tuchfühlung mit Löwen, Geparden und Hyänen …

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Namibia II

Okay: Ich versuch jetzt mal, meine Schreibblockade zu überwinden und ein paar Sätze für diesen Block zu formulieren. Seit wir unsere Afrikareise wieder aufgenommen haben, überfällt uns eine schwere Trägheit, die mich mehr Zeit in der Hängematte verbringen lässt als hinter der Kamera, dem Lenkrad oder dem Computer. Das mag mit der selbst für Einheimische abnormen Hitze zu tun haben, die sich wie eine elektrische Heizdecke über Namibia gelegt hat, es mag aber auch daran liegen, dass wir unser Entschleunigungsprogramm nach unserer Rückkehr in Afrika ein klein wenig übertrieben haben. Ganz bestimmt hat es etwas mit unseren geänderten Reiseplänen zu tun. Das muss ich kurz erklären:

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Fotos Namibia

Das wollten wir schon längst nachreichen: Fotos aus Namibia, die in den letzten drei Wochen vor unserer Reiseunterbrechung entstanden sind. Wir besuchten eine Siedlung des Barotse-Stammes im Caprivi Streifen, verbrachten einige Zeit bei den Buschleuten in der Kalahari (Video) und im abgelegenen Damaraland brachte uns ein Führer in das Dorf einer Himba-Familie. Ich schätze, die Bilder brauchen keinen blumigen Begleittext. Sie sprechen für sich …

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Video: Buschmannland

Rund 40.000 San leben noch in Namibia. Der Lebensraum dieser freundlichen Menschen ist das „Buschmannland“ in der Kalahari. Doch die Zeiten, in denen sie als Jäger und Sammler durch die Wildnis streiften, sind unwiederbringlich vorbei. Nur noch etwa 10 % unter ihnen führen ein traditionelles Dasein. Sie weichen immer tiefer in Regionen zurück, die ihnen kaum noch genügend Raum und Nahrung bietet. Wir begegnen den letzten Überlebenden einer Kultur, die stirbt.

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Botswana

Wieder sitzen wir in einer Cessna. Das wollten wir eigentlich für den Rest unserer Tage tunlichst vermeiden. Und diese hier springt noch nicht einmal ordentlich an. Gibt röchelnde Huster von sich, ehe endlich ihr Propeller widerwillig in Schwung kommt. Wir krallen uns an den durchgesessenen Sitzpolstern fest, noch bevor wir den sicheren Boden überhaupt verlassen haben. Der lässige Damien hinterm Steuerknüppel hingegen ist bester Laune. Er hat den coolsten Job auf diesem Planeten: Buschpilot in Botswana. Er schaut über die Schulter nach hinten, sieht unsere angespannten Gesichter, hebt grinsend den Daumen und bringt die klapprige Maschine in Bewegung.

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Video: Botswana

Tatort Okavango Delta, Botswana. Mit Mathilda nicht zu machen. Also setzen wir uns in eine betagte Cessna, deren Motor nur wiederwillig anspringt. Wir fliegen über „Waterworld“. Mitten drin eine Insel, darauf eine Buschpiste, ein Zelt Camp, ein paar Land Rover und ein ungezähmte Wildnis. Löwen zum Beispiel. Und fliegenumschwärmte Trümmer, die mal ein Büffel waren …

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Südafrikas Weinland

Afrika ist rau, kantig, chaotisch, provozierend, manchmal auch brutal. Eines ist es sicherlich nicht: lieblich. Oder aufgeräumt. Oder gefällig. Wenn man in einem Afrika landet, das lieblich und aufgeräumt und gefällig ist, dann stimmt was nicht. Dann ist Misstrauen angesagt. Tja, und da stehen wir nun verdutzt im Weinland Südafrikas. Denn - man ahnt es schon - hier ist es überaus lieblich, überaus aufgeräumt und überaus gefällig.

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Kapstadt

Kapstadt ist eine Diva, heißt es. Wähnt sich auf Augenhöhe mit Rio und Sydney. Unsere Nachbarin vom Campingplatz neulich wagt sich noch einen Schritt weiter: Kapstadt, sagt sie, sei die schönste Stadt der Welt. Schöner noch als Paris. Und sie meint das ganz im Ernst.

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Kurz und ohne Bilder: Zwischenbilanz

Das Datum ist purer Zufall, und dennoch meint man, darin eine gewisse Symbolik zu erkennen: am ersten Januar 2012 erreichen wir den südlichsten Flecken Afrikas, das Cape Agulhas, und damit gleichsam einen – nein, den Wendepunkt unserer Reise. Von nun an geht es wieder Richtung Norden; ab hier entfernen wir uns nicht mehr von der Heimat, statt dessen rücken wir ihr wieder näher. Als wir da an der windigen, rauen Küste stehen, wo der indische Ozean und der Atlantik aufeinandertreffen, da überkommt uns schon eine tiefe Zufriedenheit, eine große Ergriffenheit und auch ein Anflug von Stolz über die zurückliegenden Abenteuer.

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Swasiland

Als wir gegen Mittag den kleinen Grenzübergang im Bergland erreichen, fängt es an zu regnen. Es ist, als ob die Wolken einen kollektiven Entschluss getroffen haben: Heute verschonen wir Südafrika, abregnen tun wir uns erst über Swasiland. Eine junge, freundliche und ausnehmend hübsche Beamtin in einem schmucklosen Grenzhäuschen ist sichtlich erfreut, als wir eintrudeln. Endlich hat sie etwas zu tun. Und sie erledigt ihren Job mit der Gründlichkeit einer südbadischen Finanzamtsangestellten. In ein Formular müssen wir sämtliche elektronischen Geräte notieren, die wir ins Land bringen. Mit Modelbezeichnung, Seriennummer und dem geschätztem Wert in Lilangeni (der Währung des Landes, die so unbekannt ist, dass Microsoft Word mir gerade einen Rechtschreibfehler unterstellt). Doch weil das Stunden dauern würde und wir noch ‘was vorhaben heute, melden wir nur unsere kleine Sucherkamera an und verheimlichen geflissentlich Sabines elektrische Zahnbürste, meinen Bartschneider und was da sonst noch in unserer Kabine verstaut ist. Unsere Grenzbeamtin ist glücklich.

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Video: Südafrika

Im Krüger Nationalpark erleben wir unvergessliche Tage! Wir haben viele Nationalparks auf unserer Afrikadurchquerung besucht. Etliche boten reizvollere Landschaften, in einigen haben wir dramatischere Wildbeobachtungen erlebt und die meisten waren wesentlich abenteuerlicher zu bereisen. Und dennoch werden die Tage im Krügerpark ein Höhepunkt auf dieser Reise bleiben. Allein die Tatsache, dass wir uns 10 Tage darin aufhalten konnten, ohne zur Finanzierung vorher unsere Lebensversicherung kündigen zu müssen, verdient eine ganz außerordentliche Erwähnung ...

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Südafrika I

Auf den ersten Blick suchen wir in Südafrika ziemlich vergeblich nach afrikanischen Attributen. Wir fahren auf schlaglochfreien Landstraßen durch eine vermeintlich schlaglochfreie Welt. Wir rollen über weites Farmland und durchqueren aufgeräumte Provinzstädtchen mit zweigeschossigen Zweckbauten entlang deren Hauptstraßen. Darin die immer gleichen Ketten von Lebensmittel-, Mode- oder Elektroläden. Toyota Hilux parken vor den Geschäften quer zur Fahrbahn. Ihre Fahrer haben weiße, sonnenzerknitterte Haut und tragen ausgeblichene Hüte mit breiten Krempen. Jedes dieser Käffer könnte städtebaulich gesehen ebenso gut in Iowa liegen oder im westlichen New South Wales. Jeder Supermarkt ist ein Schlaraffenland. Jede Tankstelle bietet die von Sabine suchtmäßig konsumierte Coca Cola light. Campingplätze verfügen über Wasser- und Stromanschluss und über „laundries“ mit Waschmaschinen und Trockner. Rentner sitzen auf Klappstühlen vor ihren Wohnwägen und beäugen kritisch jeden Neuankömmling. An der Rezeption schrullige Frauen mit etwas zu dick aufgetragenem Lippenstift und föhn- und festigergestählte achtziger Jahre Frisur.

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Video: Namibia

Namibias Wüsten gehören zu den schönsten, die wir je bereist haben. Das Land ist groß und karg und über weite Teile menschenleer. Leider ist es auch schwer eingezäunt. Mal eben von der Piste 'runter und in der Pampa sein Lager aufschlagen geht nicht so einfach. Dafür sind die Campsites ganz zauberhaft ...

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Namibia

Botswana lassen wir jetzt mal aus in diesem Blog, denn wir werden zu einem späteren Zeitpunkt wieder im Land sein und dann ausführlich darüber schreiben. Erzählen wir also gleich über Namibia: Hier ist alles anders. Das beginnt schon an der Grenze: zum ersten Mal seit der Türkei legen wir für Mathilda kein Carnet de Passage vor. Namibia, Botswana und Südafrika bilden eine Zollunion. Einmal abgestempelt bei der Einreise nach Botswana, und keiner fragt mehr danach. Wie einfach ist das denn? Die Prozedur an der Grenze verläuft ebenso korrekt wie teilnahmslos, wie routiniert, wie schlecht gelaunt. „Namibia – Land of Smile“ lesen wir auf einem Plakat im Büro der Immigration. Irgendwie haben die finster dreinschauenden Grenzbeamtinnen hier diesen Slogan nicht ernsthaft verinnerlicht.

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Video: Sambia

Im Hubschrauber fliegen wir über die Victoria Fälle zwischen Sambia und Simbabwe. Erst aus der Luft bekommen wir ein Gefühl für ihre gewaltigen Ausmaße. Der „Spiegel“ hält in „Spiegel“-untypisch schlechter Schreibe anschauliche Zahlen bereit: „Jede Sekunde donnert der Inhalt von fünf Olympia-Schwimmbecken in diesen 108 Meter tiefen, gähnenden Schlund mit seinen 1,7 Kilometer breiten Basaltlippen, gut 110 Millionen Liter jede Sekunde. Die Leistung der Fälle entspricht der von zwölf Atomkraftwerken …“

 

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Sambia

An Dr. David Livingston kommt keiner so leicht vorbei, der durch Sambia und Malawi reist. Livingston Gedenkstätte, Livingston Safari Lodge, Livingston General Store, Livingston Schule, Livingston Look Out, Livingston Bar, Livingston Coffin Shop … kein Laden, der sich nicht gerne mit seinem Namen schmückt. Der schottische Arzt, Forschungsreisende und Missionar betrat 1841 zum ersten Mal afrikanischen Boden. Fünf Forschungsreisen unternahm er im südlichen Afrika, er gilt als der Entdecker des Malawi Sees und erreichte als erster Weißer 1855 die Victoriafälle im Grenzgebiet zwischen Sambia und Simbabwe (bei genauerem Hinschauen freilich muss man dem Schlawiner beide Lorbeeren wieder abnehmen: an der Kante der Viktoriafälle stand wahrscheinlich bereits vier Jahre früher der Ungar Ladislaus Magyar, und auch im Malawisee schwamm vor ihm höchstwahrscheinlich der Portugiese Candido da Costa Cardoso. Wegen solcher Schummeleien treten heute beliebte Verteidigungsminister zurück …).

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Video: Malawi

Malawi ist keine Touristenhochburg, so viel steht fest. Das kleine Land steht im Schatten seiner Nachbarn und deren vielbesuchten Nationalparks. Es hat keine Serengeti und keinen Sambesi ... und dennoch ist Malawi ein Juwel unter den afrikanischen Ländern, weil hier die freundlichsten Menschen leben. Wir finden, es trägt zurecht den Beinamen „The Warm Heart of Africa“.

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Malawi

Eigentlich sind wir schon drauf und dran, Malawi auf unserer Reise Richtung Süden auszulassen und von Tansania direkt nach Sambia einzureisen. Doch dann beschreiben uns andere Reisende das kleine Land so widersprüchlich – ungastlich und korrupt die einen, überaus liebenswürdig und zauberhaft die anderen - dass wir uns geradezu provoziert fühlen, uns selbst ein Bild davon zu machen. Und das ist gut so.

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Sansibar

Es gibt nicht viel Orte auf diesem Planeten, deren Namen reiner, verlockender Klang ist. Sansibar vor der Küste Tansanias zählt ganz sicherlich dazu. Die Insel ist die Begriff gewordene Sehnsucht nach dem Unbestimmten, dem Exotischen, dem abenteuerlichen, dem orientalischen. "Es war früher Morgen, als ich durch den Kanal segelte, der Sansibar von Afrika trennt. Die Insel lag uns in einer Entfernung von nur einer Meile zur Linken und trat mit dem vorrückenden Tage immer deutlicher aus dem Nebel hervor, bis sie endlich so schön aussah wie das schönste Kleinod der Schöpfung." formulierte der amerikanische Journalist Henry Morton Stanley 1870 seinen ersten Eindruck von Sansibar.

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Video: Sansibar

Sansibar ist ein Ort der Sinnlichkeit. Der größte Reiz ist das Olfaktorische, und das lässt sich leider nicht filmen: Der Duft von Nelken, Kardamom, Vanille und Zimt liegt uns in der Nase und auch der von Salz und Fisch. Wir liegen am Strand und sehen nur Schönheit. Himmel und Meer wetteifern um das tollste Blau, und weil der Himmel gelegentlich von dunklen Wolken verdeckt wird, gewinnt diesmal das Meer. Der Sand ist weiß und fein wie Mehl, Palmen umgeben unser Blickfeld wie ein kitschiger Bilderrahmen …

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Ruanda

Auf nichts kann man sich verlassen in Afrika. Da stellt man sich auf langwierige, teure Einreiseprozeduren ein, wo schlecht gelaunte Zollbeamte in schäbigen Hütten Dein Carnet erst abstempeln, nachdem Du ihnen die Uniform gebügelt hast. Und dann endest Du an diesem aufgeräumten Grenzübergang, kriegst prompt und ohne horrende Gebühr, ohne fiktive Roadtax und ohne stillschweigendes Bakschisch Dein Visum und Du wirst auch noch freundlich begrüßt. Welcome to Rwanda! Und Du fragst Dich irritiert: wo ist der Haken?

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Video: Ruanda

Das vulkanische Bergland im Grenzgebiet zwischen Ruanda, Uganda und Kongo ist die letzte Zufluchtsstätte von Berggorillas. Rund 900 Tiere leben in dieser wilden, tropischen Urwelt. Doch die Art ist bedroht, ihr Lebensraum schrumpft. Eine Begegnung mit ihnen ist wie ein Blick zurück in die eigene Vergangenheit …

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Uganda

1907 besuchte Winston Churchill Uganda und er schrieb später über das Land: „ … prächtig, reich, ein Paradies auf Erden“. Aber auch: „Es ist zu schön, um wahr zu sein. Hinter seiner glanzvollen Maske trägt es eine unheimliche Seite … ein unerklärliches Gefühl der Bedrängnis (‚oppression‘) … eine Wunde, die nicht heilt … eine eiternde Schramme.“ Er nannte Uganda„… einen Garten des Sonnenscheins und der tödlichen Nachtschatten.“

 

Schluck ...!

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Video: Uganda

Wegen Unklarheiten mit dem Urheberrecht hat YouTube den Ton gesperrt. Die Fassung mit Ton könnt Ihr Euch hier runterladen:

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Bilder zu Kenia III

Jetzt versuch ich mal, die Bilder zum letzten Reisebericht (Kenia III) hier in Kampala hochzuladen. Das Internet ist hier ist zwar auch hier in etwa so lahm wie ein 911er beim Alpaufstieg (das ist jetzt etwas für Insider), aber wir haben es ja nicht eilig, und der Ort, an dem wir das W-LAN-Netz ausfindig gemacht haben ist Gott sei Dank eine Bar ...! Prost!

 

 

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Kenia III

(Die Internetverbindung hier am Victoria See ist viel zu lahm, um Fotos hochzuladen. Bilder kommen also später …)

 

Sich in einen Flieger zu setzen und die traute Heimat hinter sich zu lassen um innerhalb von Stunden an einem völlig fremden Ort wieder auszusteigen, das ist eine heikle Angelegenheit. Die Seele hinkt nämlich gewaltig hinterher, kann gar nicht so schnell folgen, davon bin ich fest überzeugt. Wie also wird es sein nach unserer über dreimonatigen Unterbrechung? Wird die „Fremde“ uns gnädig und behutsam aufnehmen. Werden wir anknüpfen können an die starken Monate, die hinter uns liegen oder werden wir die Unkompliziertheit und Bequemlichkeit unseres Münchener Lebens deutlicher denn je vermissen?

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Video: Migration in der Masai Mara

Bevor wir im nächsten Bericht darüber erzählen werden hier schon mal ein kleiner visueller Vorgeschmack auf das, was gerade hinter uns liegt: die Migration der Gnus in der Masai Mara. Dass Natur nach (wohlgemerkt) menschlichem Ermessen grausam sein kann ist bekannt. Dass sie es hier aber darauf anlegt, tausende von Tiere vermeintlich sinnlos in den Tod zu treiben – das ist eine neue, grenzwertige Erfahrung. Darüber müssen wir erst mal nachdenken …!

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Video: Kenia

Die Regenzeit bricht ungewöhnlich früh und ungewöhnlich heftig über Ostafrika herein. Jeden Nachmittag ziehen düstere Wolken auf, dann öffnet der Himmel seine Schleusen und lässt Fluten über uns herabstürzen. Das durstige Land saugt gierig und dankbar das Wasser auf, wir hingegen müssen in Deckung gehen. Etliche Nationalparks sind gesperrt, Pisten unpassierbar. In Uganda ist der Zugang zu den Berggorillas schwierig bis unmöglich.

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Kenia II

"Man sollte Afrika aus der Luft sehen, das ist sicher. Dort erst entdeckt man die ungeheuren Weiten", schrieb Karen Blixen in ihren Aufzeichnungen. Wir hätten sie ja nicht gleich beim Wort nehmen müssen. Ich kauere auf meinem Fensterplatz in einem einmotorigen Propellerflugzeug hoch über der endlosen Savanne Kenias. 12 Menschen bietet die Maschine Platz. Jeder Sitz ist belegt. Vor einigen Minuten sind wir von Nairobi aus gestartet Richtung Südwesten, Richtung Masai Mara. Jetzt holpert der Flieger durch die Luft wie über eine Geröllpiste. Nur dass wir nicht in Schlaglöcher stürzen sondern in abgrundtiefe Luftlöcher. Meine Finger krallen sich an die Lehne des Fordersitzes, mein Körper ist schweißnass, mein Geist dreht sich um Flugzeugabstürze in einsamer Wildnis, wo die wenigen Überlebenden sich gegenseitig aufessen. Und um die Frage, ob es in der Tasche vor mir wohl eine Kotztüte gibt.

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Kenia I

Das Grauen ist eine Straße. Sie liegt im Norden Kenias und verbindet auf 250 Kilometern das Grenzstädtchen Moyale mit einem Kaff namens Marsabit. Das Grauen trägt einen Namen: Great North Highway. Hört sich recht vielversprechend an. Doch um es gleich vorwegzunehmen: der Name ist die größte Verarsche seit der Einnahme Trojas durch ein hölzernes Pferd! Wer denkt sich so eine Gemeinheit aus? Feiste Herren des kenianischen Verkehrsministeriums, die ihr Volk verhöhnen und sich darüber täglich eins ins Fäustchen lachen? Der Volksmund nennt die Straße "Highway through Hell". Und das Volk hat Recht!

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Athiopien II (Teil 2)

Wir erreichen am Nachmittag Jinka. Das Kaff liegt am Rand des Omo- und Mago-Nationalparks und ist Ausgangspunkt für unsere Expedition ins Land der Mursi, ein als aggressiv geltender, nomadischer Volksstamm mit weniger als 10000 Angehörigen. Mitten im Ort in einem üppigen Garten gelegen: die Jinka-Lodge, ein in die Jahre gekommenes Hotel, dessen Glanz alter Tage von einer staubigen Patina überdeckt ist. Wir nehmen uns ein Zimmer und bummeln bei Sonnenuntergang durch einen Ort wie aus einem äthiopischen Bilderbuch. Kleine Geschäfte aus Wellblech und Holz entlang einer viel zu breiten, löchrigen Hauptstraße. Menschen sitzen davor in Grüppchen zusammen, palavern, gestikulieren, winken uns zu. Das Abendlicht wirft lange Schatten. Eine Tankstelle, wo das Benzin in Fässern verkauft wird, hat den Namen Obama und wirbt für sein Motoröl mit dem Spruch "Yes, we can!". In der Ferne leiert der Pope, Hupen quäken, Mopeds knattern, Kinder rufen, Hunde bellen - kleinstädtische afrikanische Symphonie!

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Äthiopien II (Teil 1)

Es gibt Städte auf dieser Reise, die sind gerade attraktiv genug, um das Auto vollzutanken, die Lebensmittelreserven aufzufüllen und die Wäsche waschen zu lassen. Dann aber schnell das Weite suchen! Addis Abeba steht auf der Liste dieser Städte ziemlich hoch oben, sicherlich vor Damaskus und Kairo, mit großer Wahrscheinlichkeit vor Nairobi und eventuell sogar noch vor Khartum (okay, das geht vielleicht zu weit). In Addis Abeba 3 Wochen zu stranden kommt einem Super-GAU ziemlich nahe, übertroffen nur noch von malariabedingter Geistesgestörtheit oder Tod durch Rebellenbeschuss.

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Video: Auf den Straßen Äthiopiens

"Die Straße ist Leben" schrieb der kanadische Autor Jack Kerouac. Kann es wohl sein, dass der Mann durch Äthiopien reiste, als ihm dieser Geistesblitz überkam? Denn hier spielt sich das Leben tatsächlich auf der Straße ab. Kein Kilometer, auf dem wir nicht Menschen begegnen. Sie laufen am Rand oder auch mitten auf der Fahrbahn, sie tragen schwere Lasten auf ihren Köpfen oder Schultern, sie führen ihr Vieh vor sich her, sie bauen Ihren Verkaufsstand neben dem Asphalt auf, sie stehen da und beobachten das Geschehen, sie winken uns zu, sie öffnen bettelnd ihre Hände, sie schmeißen Steine hinterher uns... . In Äthiopien ist die Straße Verkehrsweg, Treffpunkt, Marktplatz, Spielplatz, Tummelplatz, Schauplatz, Lagerstätte, Versammlungs- ort, Bühne, Kampfarena, Kommunikationszentrum, Partyraum, Tatort ...

 

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Äthiopien I

"What's the aim of this trip?" fragt uns dieser gepflegte, ältere Äthiopier in bestem Englisch, nachdem er sich hat erzählen lassen, woher wir kommen und wohin unsere Reise führt. Er schaut uns freundlich und erwartungsvoll über seine schief sitzende Lesebrille an. Dass er uns mit seiner Frage kalt erwischt, davon ahnt er nichts.

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Nachgereicht: Bilder aus Sudan

Hier endlich die Bilder zum Sudan-Beitrag ....

 

 

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Sudan

Sudan ist touristische Brache. Es gibt keinen deutschsprachigen Reiseführer über das größte Land Afrikas, und was die heimische Presse schreibt, vermag uns nicht so recht in ekstatische Vorfreude zu versetzen:

 

"Am 9. Januar (2011) soll die Bevölkerung im Süden Sudans per Referendum über eine Unabhängigkeit von Khartum abstimmen. So sieht es der vor fünf Jahren geschlossene Friedensvertrag zwischen Norden und Süden des Landes vor.

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Zwischen Ägypten und Sudan

Das engste Nadelöhr unserer Reise ist überwunden. Die 17- stündige Verschiffung über den Nassersee von Assuan/Ägypten nach Wadi Halfa/Sudan hat reichlich Kraft und Nerven gekostet, wie wir das im Vorfeld geahnt hatten. Doch das menschliche Erinnerungsvermögen ist nachsichtig. Am Ende sind es die positiven Bilder, die im Kopf hängenbleiben: von drängenden, schiebenden, aber halt auch freundlichen und gutmütigen Menschen, die bei allem Chaos immer ein Lächeln zu verschenken haben. Von großartigem Teamgeist unter uns Reisenden (13 Fahrzeuge aus Europa, wenn wir richtig gezählt haben), die wir uns an diesem fernen Ort zusammengetan haben, um die Hürden zu meistern. Von hilfsbereiten "Fixern", die uns durch das Prozedere lotsten (natürlich taten sie das nicht umsonst, aber wir glauben, dass das Bakschisch, dass wir löhnten, gut angelegt war). Und nicht zuletzt von einem Nachthimmel über dem Nassersee, der mit Sternschnuppen wahrlich nicht gegeizt hat.

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Ägypten

Da stehen wir nun auf afrikanischem Boden, doch man lässt uns partout keine Zeit, den Moment angemessen ehrfurchtsvoll zu verinnerlichen. Im Hafen von Nuweiba am Roten Meer steuern wir Mathilda vom Fährschiff herunter hin zu jenem vermeintlich unheilvollen Ort, an dem uns eine - gelinde formuliert - konfuse Einreiseprozedur bevorsteht. Wir klettern aus dem Führerhaus und werden sogleich von einem Vertreter der Tourist-Police in Empfang genommen. Er stellt sich mit Namen Halid vor und bietet uns seine Dienste an. Die bestehen darin, dass er uns - gegen ein entsprechendes Entgelt, versteht sich - über sämtliche Hürden dieses bürokratischen Marathons hinweghieven wird. Und soviel vorneweg: der Mann wird jedes einzelne investierte ägyptische Pfund wert sein!

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Jordanien

Wir haben den Eindruck, als wolle Jordanien uns erstmal nicht so recht willkommen heißen: an der Grenze herrscht ein Tumult ganz nach orientalischer Sitte. Da stehen Massen koreanischer Kleinwagen vor Zoll- und Einreisebuden und alle sind sie gestopft bepackt mit Paketen voller Ware, an denen es in Jordanien entweder mangelt, oder die in Syrien wesentlich billiger zu bekommen sind: Lebensmittel, Windelpakete, Haushaltsgeräte etc türmen sich gewagt und meterhoch auf Autodächern ohne Träger. An den vergitterten Schalter des Zolls wimmelt es von schwitzenden, bärtigen Männer mit eigenwilligem Schuhgeschmack. Für uns herrscht da ein chaotisches Gedränge und Gezeter, für den Araber geordnete Verhältnisse.

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Syrien

Wo sind sie denn nun, die Schurken? Es war immerhin kein geringerer als der damalige Präsident der Vereinigten Staaten Georg W. Busch, der vor noch gar nicht allzu langer Zeit den genialen Einfall hatte, Syrien in eine Liste der sogenannten Schurkenstaaten aufzunehmen. Die Autoren unserer Reiseführer flöten zwar allesamt im Einklang, wie gastfreundlich, hilfsbereit und überhaupt außerordentlich reizend der Syrer an sich sei, aber was wiegt das schon gegen das Wort eines amerikanischen Präsidenten, möchte man meinen? Also begeben wir uns auf die Suche nach dem Schurken.

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Türkei II

Als sich meine innere Stimme schließlich meldet, ist es eigentlich schon zu spät. Dass mir das immer wieder passiert ...! Jedenfalls flüstert sie mir subversiv ins Ohr: "Hallo lieber Michael, ich bin es, Deine innere Stimme, Du erinnerst Dich sicherlich. Folgendes: die Situation gerade stellt sich so dar: Zwischen Dir und dem Erdboden liegen ca. 550 Meter laue Luft plus ein recht dünnes Brett, dass von einem Korbgeflecht gehalten wird und das außer Dir noch 18 weitere Menschen trägt. Und hier meine Frage, lieber Michael: findest Du wirklich, Du gehörst hier hin ...?"

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Türkei I

"Keyif" ist ein türkisches Wort, dass sich nicht so recht ins Deutsche übersetzen lassen will. Das Wörterbuch nennt einige Vorschläge, etwa Genuss, Lust, Unbeschwertheit, Wohlbehagen oder Enthusiasmus. Aber der gefühlten Bedeutung des Begriffs wird Langenscheid damit nicht gerecht, so wie auch Siesta mehr ist als nur Mittagsruhe. "Keyif" steht für Zeit, die Still steht, für Seele, die sich rekelt, für Gedanken, die irgendwo untergeordnet herumbaumeln. Und es steht in diesen Tagen auf unserer Agenda in Großbuchstaben ganz oben drüber:

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Griechenland

Fahrt von der Küste Richtung Osten hinein in ein wildromantisches Bergland, dass anders ist als der Rest Griechenlands, nämlich grüner - und touristisch längst nicht so entwickelt. Auch gut.

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Unterwegs

Ahh ... unterwegs! Und prompt stellt sich diese Leichtigkeit ein, die so schwer zu erklären sein wird nach unserer Rückkehr. Ich will's mal so formulieren: mit jedem Kilometer wirfst Du Ballast ab, und die Lebensgeister können aufsteigen. Die dünne Luft, die selbige da oben womöglich erwartet, nimmst Du dabei billigend in Kauf.

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Abschied

In jedem Abschied, und wenn er noch so ersehnt ist, liegt immer auch Melancholie. Heute Abend kann ich ein Lied davon singen. Und ich will gar nicht ausschließen, dass das Glas Chianti neben mir den Ton angibt:

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Afrika lockt!

Manchmal geschehen merkwürdige Dinge in München: da wachen wir morgens auf, blicken aus dem Fenster hinaus und schauen verblüfft auf eine Stadt, die sich in ein geheimnisvolles Sepia hüllt. Ein Schleier liegt über Fenstersimse, Autos und Blätter wie auf einem vergilbten Foto. Meteorologen haben eine nüchterne Erklärung für dieses Phänomen:

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Därr-Globetrottertreffen 2010

Letzter Infoausstausch unter erschwerten Verhältnissen: beim diesjährigen Därr-Globetrottertreffen in Zellereit bei Wasserburg gings zwar auch feucht-fröhlich zu, vor allem aber feucht. Nach tagelangen Regenfällen verwandelte sich der Acker, auf dem das Treffen stattfand, in eine matschige Spielwiese für Offroad-Enthusiasten. Unsere ganz persönliche Erkenntnis aus diesen Tagen: Größe und Profil unserer Baustellenreifen mögen auf Sand ganz wunderbar sein, auf Matsch taugen sie nicht viel ...

 

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